Diesmal haben
wir uns was ganz anderes ausgesucht. Südamerika. Brasilien sollte es
sein. Allerdings erst mal nur zum Baden, ohne Rundreise und schauen wie es da
so ist. Der Flug dauerte 10 Stunden und dann waren wir da in Salvador de
Bahia. Der Transfer zum Hotel dauerte ca. 45 Min. und gab uns einen ersten
Eindruck von Land und Leuten. Unser Hotel lag direkt am Strand. In Brasilien
machen viele Brasilianer Urlaub und wir Europäer bilden eher die Minderheit.
Aus diesem Grund ist es so, dass die Hotelangestellten so gut wie kein Englisch
sprechen, sondern nur Portugiesisch. So dass sich die eine oder andere
Bestellung teilweise etwas schwierig gestaltete. Aber wir bekamen immer das was
wir wollten, irgendwie klappt es ja doch immer. In unserem Hotel waren kleine
Löwenkopfäffchen zu Hause, die wir jeden Morgen mit Banane und Mango gefüttert
haben.
Ganz Bahia
hat sich dem Schutz der Meeresschildkröten gewidmet und daher sind die Strände
geschützt. Was nicht heißt, dass man am Strand nicht spazieren gehen oder liegen
darf. Die Strandboys zeigen einem schon wo man liegen kann, denn die Nester
sind allgegenwärtig und eingezäunt. Ein schönes Projekt, da die Turtle vom
aussterben bedroht sind. Da der Atlantik sehr rau ist und riesige Wellen an den
Strand klatschen, ist das Baden nur sehr eingeschränkt möglich. Es gibt starke
Unterströmungen, die einen dann ins Meer ziehen können. Zu gefährlich, daher
weht auch immer die rote Fahne. Bis zum Bauch kann man dennoch seinen Spaß in
den Wellen haben. Die Guards passen auf, falls einer nicht mehr raus kommen
sollte. Ist bei uns jedoch nicht passiert. Da wir zur Karnevalszeit in
Brasilien waren (war reiner Zufall) wurde natürlich auch ein Trip zum Karneval
angeboten. Zum einen konnte man per Flug mit Übernachtung nach Rio fliegen und
zum anderen wurde auch in Salvador Karneval angeboten. In Rio ist der Schönste
Karneval, mit den großen Sambaschulen und den prächtigen Kostümen, aber
Salvador, hat den Größten. Der gleicht eher der Loveparade, allerdings hat
Salvador viel größere Trucks, mit riesigen Bühnen, Bands, Sängern und
Leinwänden. Da tummeln sich ca. 2,3 Mio. Menschen auf 6 km. Wahnsinn. Mein Mann
hat sich ins Getümmel gestürzt, mir war es zu teuer und zu voll. Da es auch
gefährlich ist, wurden die „Karnevalisten“ vom Hotel mit dem Bus abgeholt und
in ein Hotel in der Stadt gebracht, alles unter dem Schutz von Security, denn
auch dieses Jahr gab es wieder etliche Tote.
Einen Ausflug
ins benachbarte Praio do Forte haben wir dann auch unternommen. Ein
kleines ehemaliges Fischerdorf, das sich dem Tourismus geöffnet hat. Es gibt
eine Fußgängerzone die bis zum Meer reicht und kleine Restaurants, Shops und
Bars beherbergt. Am Ende stößt man auf das Schutzprojekt, so eine Art
Lebendmuseum, das Meeresschildkröten zeigt. Hier werden teilweise die Gelege
vom Strand hergebracht und neu im Sand verbuddelt um die Nester vor Räubern zu
schützen und zu überwachen. Auch einige lebende Exemplare kann man hier
bestaunen.
Einen weiteren
Ausflug haben wir nach Salvador unternommen. Hier haben wir die Tour mit
Luis Antonio privat gebucht, da die Tour vom Hotel abgesagt wurde. Mit Luis
haben wir als Pärchen ganz andere Dinge sehen können. U.a. haben wir den Sklavenmarkt
besucht. Für uns auf jeden Fall ein Highlight, denn hier kann kein Bus mit 40
Touristen durchlaufen. Der Sklavenmarkt findet täglich statt und hier scheint
die Zeit stehen geblieben zu sein. Nur Einheimische kaufen hier ein. Obst,
Gemüse, Fleisch und Fisch, sowie Haushaltswaren alles ist zu bekommen und vor
allem der Woodooglaube ist hier noch allgegenwärtig. Das ist ein Überbleibsel
von den Sklaven. Allerlei Kräuter, Ketten, Gefäße usw. kann man kaufen…
In Salvador
waren die Straße noch vom Karneval geschmückt, was das ganze bunt aussehen
ließ. Salvador ist in die Ober- und in die Unterstadt aufgeteilt.
Ein Aufzug führt nach oben oder unten, je nach dem. Außerdem befinden sich 365
Kirchen in Salvador, d.h. das Jahr hat 352 Tage, man kann jeden Tag eine andere
Kirche besuchen und ist nach einem Jahr immer noch nicht durch. Schöne Bauten,
die teilweise mit viel Stuck versehen sind. Die Krönung war natürlich ein Essen
in einer Churrasceria. Einem Restaurant, in dem man von 12 Spießen 12
verschiedene Fleischsorten abgeschnitten bekommt. Saulecker.
Ansonsten haben
wir die Sonne, den Strand und das Meer genossen und uns sehr gut erholt.
Übrigens für
alle Interessierte, hier die Emailadresse von Luis: lokesh@bol.com.br